Über 450 handgeschnitzte Figuren

Nostalgisch, charmant und umfangreich.

  1. Die Szenerie beginnt mit dem Hirtenfeld, wo die Engel die Geburt Christi verkünden.
  2. In der Mitte ist die Geburtshöhle mit Maria, Joseph und dem Jesuskind
  3. Es folgt die Ankunft der Heiligen Drei Könige und ihrer Karawane.
  4. Die Geschichte endet mit der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten.

Multimedia, Touchscreens und Interaktivität gibt es hier nicht. Sie tauchen ein in eine Welt vor 2000 Jahren. Die Szenerie zeigt 450 Figuren auf 80 Quadratmetern Fläche und vor 30 Metern gemaltem Hintergrund. Die Kombination von plastischer Darstellung und gemaltem Hintergrund erzeugt eine Illusion von Weite. Die Darstellung versetzt Sie mitten ins alte Judäa; in die naturgetreue Nachbildung der Gegend von Bethlehem.

Im Krippenensemble und vor allem im Gefolge der Drei Könige zeigt sich die ganze Opulenz des Orients: „Im Wind rauschende Seidenfahnen, ein Prunkschirm, ein Elefant mit einem Thronsitz und Frauen unter einem Sonnenzelt auf einem Dromedar.

Wie alles begann ...

Fast so interessant wie die Krippe selbst ist die Entstehungsgeschichte des DIORAMAS: In den 1930er Jahren baute der Südtiroler Krippenschnitzer Ferdinand Pöttmesser eine Krippe mit Hunderten von Figuren, die um 1950 nach Einsiedeln gelangte. Ganz in der Tradition des grossen Wallfahrtsortes wurde für die Krippe ein eigenes Gebäude erstellt, das DIORAMA!

Dr. Wilhelm Döderlein, Konservator am Bayrischen Nationalmuseum in München, entwarf das Gesamtkonzept. Die plastische Landschaft wurde vom Münchner Bildhauer Reinhold Zellner gestaltet; den Hintergrund malte der Kunstmaler Bartholomäus Wappmannsberger. 1954 fand die Eröffnung des DIORAMAS Einsiedeln statt.

Das Fassadengemälde, eine Karte von Judäa,  malt Bartholomäus Wappmannsberger im Jahre 1958.

Die Künstler

Die Krippe im DIORAMA ist das Werk einer Gruppe von Künstlern, die dank Professionalität und ausgezeichneter Zusammenarbeit auf eindrückliche Art die bekannte Weihnachtsgeschichte zum Leben erweckten.

Ferdinand Pöttmesser

Ferdinand Pöttmesser

Der Krippenschnitzer

Geboren am 26. Juli 1895 in Meran. Ausbildung zum Kaufmann. Als Krippenschnitzer Autodidakt. Seine erste grosse Krippe (die spätere Krippe des Diorama Bethlehem) erstellt er in den Jahren 1930 bis 1937 auf Schloss Neuhaus bei Gais/Bruneck. 1939 zieht er nach Innsbruck. 1952 Verkauf der Figuren nach Einsiedeln. 1954 bis 1958 Bau einer zweiten grossen Krippe unter Verwendung von Krippenberg und Hintergrundgemälde der ersten. Pöttmesser stirbt am 24. Mai 1977.

Grosskrippen in Einsiedeln, Schweiz und in Steyr/Christkindl, Österreich

Bartholomaeus Wappmannsberger

Bartholomäus Wappmannsberger

Der Kunstmaler

Geboren am 15. Dezember 1894 in Prien am Chiemsee. 1909 bis 1914 Ausbildung als Maler und Vergolder. 1914 bis 1916 Arbeit als Kirchenmaler in Altötting. 1919 bis 1921 Studium an der staatlichen Kunstgewerbeschule München. 1921 bis 1924 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München Ab 1926 Atelier in München, nach 1945 in Prien. Wappmannsberger stirbt am 2. Februar 1984.

Werk: Kirchenmalerei, Fassadenmalerei, Krippen- und andere Landschaften, Portraits.

Reinhold Zellner

Reinhold Zellner

Der Plastiker

Geboren am 13. April 1903 in München. Lehre als Holzbildhauer. Ab 1921 Studium an der Staatshochschule für angewandte Kunst und Gesellschafter im Hause des Grafen Courten. 1939 Übersiedlung an den Tegernsee als selbständiger Künstler. Nach dem 2. Weltkrieg als Krippenkünstler tätig; zuerst in München, ab 1957 in Altötting. Zellner stirbt am 6. April 1990.

Werk: Münchner Stadtkrippe im Innenhof des Rathauses. Altöttinger Schau” (Geschichte der Wallfahrt in Altötting). Münchner Zinnfigurendioramen sowie unzählige Krippen.

Willhelm Döderlein

Dr. Wilhelm Döderlein

Der künstlerische Gesamtleiter

Geboren am 2. Mai 1903 in München. Studium der Kunstgeschichte an der Universität München. Nach anfänglicher Tätigkeit für die bayrische Landesstelle für Volkskunde wird er 1945 vom Bayrischen Nationalmuseum in München mit der Restaurierung und dem Wiederaufbau der im Krieg teilweise zerstörten Schmederer-Krippensammlung betraut. Ab 1949 Konservator und zuständig für die volkskundliche Abteilung des Bayrischen Nationalmuseums in München. Döderlein stirbt am 11. Juli 1964.

Werk: Krippenfilme: «Stern von Bethlehem», «Die Passion», «Friede auf Erden». Schriften: «Vom Krippenbauen» (gemeinsam mit Wilhelm Lessig), «Kempten 1950»; «Alte Krippen», München 1960; «Krippengeschichten», München 1963.

Die Krippe in Fakten & Zahlen

Die Darstellung im DIORAMA überrascht nicht nur mit der detailreichen Umsetzung der Weihnachtserzählung, sondern ebenfalls mit der Grösse und den technischen Daten. Spannend, dass das Gebäude für die bereits bestehende Krippe geplant und gebaut wurde.

Die Figuren

  • Anzahl: zirka 500
  • Grösse: 5 cm bis 40 cm
  • Material: Holz mit beweglichen Körperteilen, Textilbekleidung

Der Hintergrund

  • Länge: 35 m
  • Tiefe: 4.5 m in der Mitte, 2 m seitlich
  • Untergrund: Mauerputz

Die plastische Landschaft

  • Grundfläche: ca. 80 m²
  • Material: Sacktuch, Gips
  • Unterbau: Holz, Maschendraht

Die Beleuchtung

  • Typ: Bühnenscheinwerfer PAR 38, Daylight Lampen
  • Filter: diverse Gelbfilter, Rot- und Blaufilter für Effekte
  • Leistung: 300 Watt

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